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black box Nummer 290 Juni/Juli 2020

Der Film als Beigabe

In der ZEIT vom 04. Juni 2020 erschien ein Artikel des Regisseurs und Autors Edgar Reitz mit dem Titel Warum wir das Kino brauchen. Zum Artikel gehört ein Schwarz-Weiß-Foto, das pure Magie ist: Es zeigt die Schauspieler Gudrun Landgrebe und Jörg Richter, betörend jung und schön, in einer Liebesszene. Der Kameramann Gernot Roll fängt einen Augenblick ein, in dem Liebe entsteht und in dem zugleich deren Vergänglichkeit sichtbar wird. Auf den ersten Blick ein absoluter Kinomoment, aber es handelt sich um eine Einstellung aus dem ersten Teil der Filmtrilogie Heimat, konzipiert und inszeniert von Edgar Reitz. 1984 für die ARD gedreht, die einzelnen Folgen wurden jeweils zur Hauptsendezeit um 20.15 Uhr ausgestrahlt. So etwas war einmal ganz selbstverständlich, man mag es kaum glauben. Edgar Reitz wurde übrigens mit dieser Fernsehserie zum Filmfestival von Venedig eingeladen. Fernsehen und Streaming-Angebote können also durchaus Kino sein, was nicht zuletzt auch der grandiose Film Roma von Alfonso Cuarón gezeigt hat.

3,50 €

4. Juni 2020|

black box Nummer 289 April/Mai 2020

Zurück in die Zukunft

Die Berlinale feierte den Autorenfilm, der sich nun in Quarantäne befindet. Waren die Internationalen Berliner Filmfestspiele eventuell für längere Zeit das letzte A-Festival angesichts der Coronakrise, in deren Dynamik alle anderen Filmfestivals und Branchentreffen wie Dominosteine umfallen bzw. abgesagt werden mussten? Optimisten verschiebe n ihre Kinostarts und Events auf den Spätsommer und Herbst, während die Virologen mit weiteren Einschränkungen im öffentlichen Leben rechnen. In einer Zeit, in der die Menschen dieser Welt zur Entschleunigung aufgerufen sind, ist die Zukunft sehr spannend. Mit Karacho werden neue Weichen gestellt, bürokratische Hindernisse beseitigt und durch den Schock keine trägen Umwege mehr gewählt. Diese Erfahrung teilen branchenübergreifend alle Beteiligten. Es gibt kein Zurück! Nach der Besinnung auf die Dynamik der Umstrukturierung entpuppt sich reflektierend im besten Falle ein Fokus im Spiegel der Werte. Der Aktionismus, in dem sich jeder zu verlieren droht, verlagert sich hoffentlich nicht auf andere Plattformen bzw. in die Zukunft. Der Trend zu diesem Verhalten hat sich aufgestaut und ist dementsprechend kollabiert. Wie könnte eine Korrektur nachhaltig Wirkung zeigen?

3,50 €

 

23. April 2020|

black box Nummer 288 März 2020

Die Zärtlichkeit der Rüden

Ein Gespräch mit der Regisseurin Connie Walther über ihren neuen Kinofilm Die Rüden, Auf der Leinwand sind zu sehen: Echte schwere Jungs, eine Hundetrainerin, hoch aggressive Rüden in
einem geschlossenen Raum, kein Plot. Ein großes Experiment, gesellschaftspolitisch auf der Höhe der Zeit, ein herausragender Film, der visuell ganz neue Wege geht. Das Thema, sagt die Regisseurin, ist Zärtlichkeit. Wie geht das zusammen?

3,50 €

 

11. März 2020|
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