black box Nummer 304 Juni/Juli 2022
Der Preis und das Geld
Als die Produzenten Bernd Eichinger und Stefan Arndt vor fast zwanzig Jahren die Deutsche Filmakademie gründeten, um (unter anderem) den Deutschen Filmpreis, genauer gesagt, die hoch dotierten Auszeichnungen durch die Mitglieder vergeben zu lassen, gab es sowohl von Seiten der Filmkritik als auch aus der Branche selbst heftige Kritik. Das hoch komplizierte Vergabeverfahren,
verbunden mit einer geheimen Wahl, wurde der Politik als demokratisches und gerechteres Verfahren gegenüber einem Jury-Modell verkauft.
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black box Nummer 303 Mai 2022
An ihren Taten sollt Ihr sie erkennen
Mittlerweile werden ziemlich viele Leute aus den verschiedensten Gründen bereuen, bei der letzten Bundestagswahl die Grünen gewählt zu haben. Bislang orientierte sich diese Partei mit ihrer kompetenten medienpolitischen Sprecherin Tabea Rößner in ihren filmpolitischen Stellungnahmen an den Belangen und Forderungen der unabhängigen Filmszene. Im Mittelpunkt ihres Interesses standen die kleineren und mittelständischen Firmen in der Produktions- und Verleihlandschaft, kurz: der filmkünstlerische Teil der Branche, der Arthouse-Sektor.
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black box Nummer 302 April 2022
High End – Wer macht das Seriengeschäft?
Unter Filmförderung verstand man ursprünglich einmal die Förderung von Kinofilmen. Klammheimlich schlich sich die Förderung von Fernsehfilmen in die Spruchpraxis der Länderförderer ein – getarnt durch ein Kooperationsmodell. Doch damit nicht genug: 2016 wurde vom Bund der German Motion Picture Fund (GMPF) installiert, ein anfangs mit rund zehn Millionen Euro pro Jahr ausgestatteter Sondertopf zum Zwecke der Herstellung von High End-Serien.
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black box Nummer 301 Februar 2022
So geht es einfach nicht weiter
Gerade ist die Berlinale zu Ende gegangen. Von politischer Seite waren kämpferische Appelle für das Kino zu hören, für das Filme sehen auf der großen Leinwand. Hört sich gut an, hat aber wenig mit der Arbeit der unabhängigen Verleiher zu tun, die seit Jahren in Deutschland Filmkunst ins Kino bringen. Björn Koll von Salzgeber Medien hat Anfang Februar einen Offenen Brief an Filme-macher/innen und Produzent/innen verfasst (im Wortlaut siehe Seite 4), in dem er klare Worte findet, um die dysfunktionalen Produktions- und Auswertungsstrukturen zu beschreiben. Wir haben nachgefragt, warum es so nicht weiter gehen kann und wie Lösungen aussehen könnten.
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black box Nummer 300 November 2021
Die Fortschrittsstudie – alles Lüge
Wenn einer eine Studie in Auftrag gibt bzw. diese wesentlich finanziert, dann sollte man sich die Ergebnisse besonders genau anschauen. Fast möchte man bei der Präsentation mit Rio Reiser Alles Lüge rufen, Es ist wahr, aber die Malisa-Stiftung mit Maria Furtwängler und ihrer Tochter ist auf den Zug aufgesprungen, den die Initiative Pro Quote Regie vor sechs Jahren in Bewegung gesetzt und mit Unter den Financiers der Malisa-Stiftung Denn im Ergebnis bleibt hängen: im fiktionalen Bereich ist das Genderverhältnis so gut wie ausgeglichen.
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black box Nummer 299 Oktober 2021
Wann ist ein Kinofilm ein Kinofilm?
von Ellen Wietstock
Gerade hat ein Fernsehfilm die Goldene Lola des Deutschen Filmpreises gewonnen, dotiert mit 500.000 Euro Preisgeld aus der kulturellen Filmförderung. Eine hübsche Summe als Anschubfinanzierung für den nächsten – ja was nun, Kino- oder Fernsehfilm? Die Tatsache, dass Ich bin Dein Mensch, inszeniert von Maria Schrader, geschrieben von Jan Schomburg, zusammen mit der Regisseurin, einen beachtlichen Erfolg auf dem deutschen Kinomarkt erzielte und außerdem noch als deutscher Beitrag für den Auslands-Oscar ausgewählt wurde, wirft eine ganze Reihe von Fragen auf.
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black box Nummer 298 August 2021
Sie entscheiden, was gefördert wird
von Ellen Wietstock
In einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung sagte die Regisseurin und Schauspielerin Franke Potente über die Gremien der deutschen Filmförderung folgendes: „Zugespitzt formuliert: Die Entscheidungsträger sind oft Männer einer gewissen Generation, die glauben, Frauen würden ständig frieren, weinen und ihre Tage haben. Und dass man ihnen deshalb kein Filmbudget anvertrauen kann.“ Was die Filmbudgets für Frauen angeht, stimmt der Eindruck schon, nur die Sache mit den Entscheidungsträgern stellt sich bei genauerem Hinsehen anders dar.
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